Beckenbodentherapie und Minimal invasive Chirurgie
Ein heikler Bereich der Entscheidung, mit dem wir uns heute beschäftigen wollen.
Erst und wirklich erst wenn die Beckenbodentherapie nicht wirkt, sollten Sie an die Chirurgie denken. Übrigens mit Beckenbodentherapie ist hier nicht Beckenbodentraining gemeint. Die Therapie unterscheidet sich gewaltig. Eine ausführliche Anamnese des Beckenbodenphysiotherapeuten geht der Behandlung voraus. Der Schwerpunkt dieser Therapieform liegt nicht in der Anleitung von Übungen sondern eher der Stimulation diverser Beckenbodenmuskelbereiche. Hierbei sollte allerdings gezielt vorgegangen werden und eben dieses zielt ist nur mir spezifischen Kenntnissen wirklich zu gestalten. Alles andere ist ggf. sogar kontrainduziert. Erst wenn die spezielle Beckenbodentherapie nicht auszureichen scheint, kann ein operativer Eingriff den gewünschten Erfolg bringen.
Die Chirurgie und Operation
Dem aktuellen Erkenntnissen der Beckenbodenfunktion folgend bieten sich auch neue Wege an. Der Weg führt ggf. sogar über wenig belastende und kaum schmerzhafte Operationen, die unter den Begriff der „Minimal-invasiven Chirurgie“ geführt werden. Eine gutgemachte spezielle Untersuchung, lässt Patientinnen erleben wie sich der zu erwartenden Erfolg, schon vor der Operation zeigt.
Ein verbreiteter aber antiquierter Irrglaube ist, das die Gebärmutter muss immer entfernt werden muss, wie heute noch viele Ärzte glauben. Oft führt die Gebärmutter-Entfernung erst zu Blasenproblemen im späteren Erleben, so neuere wissenschaftliche Arbeiten.
Auch ein kurioser Gedanke, der oft von einer ggf. aber heilbringenden OP weglenkt, ist der unerfüllbare Kinderwunsch, nach eben der oben befürchteten Gebärmutterentfernung. Wir empfehlen zwar ggf. einen Kaiserschnitt um die Beckenboden-OP nicht in ihrer Wirkung zu schwächen. Dieses wird aber sicher zu akzeptieren sein. dann einen Kaiserschnitt.
Worin besteht der Unterschied zur herkömmlichen Operation?
Der Grund, warum die Operationen in der Vergangenheit oft zu schlechten Ergebnissen führen liegt darin, dass sie schlicht ungenau sind. In der Regel wird die Scheidenwand angehoben und hier überschüssige Haut entfernt. Dadurch gerät die vorgeschädigte Haut frühzeitig unter Spannung und die Nähte können reißen. Solche Operationen werden zumeist von großen Schnitten, oft vom Bauch aus, vorgenommen, so dass große Wunden mit nachfolgenden Schmerzen entstehen. In der Regel sind ein längerer Krankenhausaufenthalt und sogar ein Blasenkatheter für viele Tage nicht zu vermeiden.
Neuerliche Methoden bauen auf einem neuen Verständnis auf, wie der Beckenboden arbeitet, wenn er normal funktioniert. Da oft nur wenige Millimeter über den Erfolg und Misserfolg einer OP entscheiden, wird durch eine Vergrößerungslinse bzw. ein Operationsmikroskop gearbeitet. Ihre Haut oder ein zu viel an Gewebe wird nicht mehr entfernt, sondern wiederverwendet und spannungsfrei elastisch in Schichten übereinandergelegt.
Bänder, die überdehnt sind und nicht mehr funktionieren, werden erneuert und wieder in die Muskeln eingesetzt, die den Beckenboden spannen.
All dies ist erst möglich geworden, weil Instrumente entwickelt wurden, mit denen sich die Bänder an jede gewünschte Stelle im Beckenboden bringen lassen. Das Innovative dieser verwendeten neuartigen Bänder besteht darin, dass ihr Körper angeregt wird, sein Bindegewebe und elastische Fasern in das künstliche Gewebe einsprießen zu lassen. Am Ende wirken diese Bänder wie gesunde, elastische, körpereigene Bänder.
Die Bänder und Gewebestrukturen müssen sorgfältig freipräpariert und gespannt werden. Dadurch, dass gewebeschonend und in einem Bereich operiert wird, der kaum Nerven enthält, vermeidet man Schmerzen nach der Operation und ein Ausreißen der Nähte. Eine Scheidentamponade oder auch Dauerkatheter sind zumeist nicht oder nur für kurze Zeit notwendig.
Die Vorteile der neuen minimal invasiven Technik
- Hohe, bisher nicht erreichte Heilungsraten,
- geringe Schmerzen,
- kleine Wunden,
- kurzer Krankenhausaufenthalt,
- schnelle Rückkehr ins Alltagsleben
- die Operation kann auch bei Patientinnen mit hohem Alter durchgeführt werden.
Abschließend möchten wir Ihnen das Gefühl geben sich wirklich zu kümmern. Ihre Lebensqualität hängt stark von einer Entscheidung ab aus der Tabuzone heraus zu treten und sich für mehr an Information und Begleitung zu entscheiden. Die Ausführungen sollen speziell dazu dienen ihnen Mut zu machen. Und, bitte dabei immer im Blickwinkel zu haben eine Operation ist erst der letzte Weg davor und danach steht immer die BeckenbodenTHERAPIE.
Ihre Michaela Hähnichen und Team