ATEMMASKEN IN ZEITEN VON CORONA | Es ist ganz wichtig ein Zeichen zu setzen.

Setzen Sie ein Zeichen! Ein Plädoyer für das Tragen von Textilmasken
von Amtsärztin Dr. Jana Gärtner

Die Covid-19-Erkrankung breitet sich zunehmend in der Welt und in Deutschlandaus. Die bisherigen Maßnahmen im Landkreis Bautzen zeigen nach Einschätzung des Gesundheitsamtes zunehmend Wirkung. Durch Schulschließungen, Absagen von Großveranstaltungen, Befolgen allgemeiner Hygieneregeln, Einhaltung der Husten- und Niesetikette und die allgemeine Kontaktreduktion verlangsamt sich
gegenwärtig die Krankheitsausbreitung im Landkreis Bautzen. Insgesamt ist es trotzdem noch zu früh, hier Lockerungen vorzunehmen.
Dieser langsamere Verlauf der Erkrankungszahlen hilft dabei, die Behandlung schwerer Verläufe im Krankenhaus adäquat zu ermöglichen. Bei einem drastischen Anstieg der Covid-19 Erkrankten kann es dazu kommen, dass Krankenhausärzte gezwungen sind, bei jedem neu eintreffenden Patienten den Behandlungserfolg abzuschätzen, das heißt zwischen Leben und Tod zu entscheiden – so wie es gerade aus Frankreich und Italien berichtet wird. Diese drastischen Zustände sollen im Landkreis Bautzen möglichst nicht zur Wirklichkeit werden – ob dies gelingt kann niemand sagen. Auch aus diesem Grund folgt an dieser Stelle ein Plädoyer für das Tragen einer textilen Schutzmaske:

Woher weiß man, dass die Textilmaske funktioniert?

Dazu muss man weit in der medizinhistorischen Geschichtsschreibung zurückgehen,
denn bereits Ende des 19. Jahrhunderts wurden einfache textile Mundschutze entwickelt, um die Infektionsrate bei operativen Eingriffen zu reduzieren. Dies wurde vor allem durch eine Verminderung der Keimabgabe vom Operateur (z.B. beim Sprechen) auf den Patienten erreicht. An der Innenseite der Maske bleibt dabei ein Großteil der Tröpfchen des Trägers hängen. Auch bei der Spanischen Grippe waren es die textilen Mundschutze, die neben der Vermeidung von Großveranstaltungen, Kontaktreduktion und Schulschließungen ein übermäßig rasches Fortschreiten der Erkrankung verhinderten. Vor allem in Amerika wurde das Einhalten dieser Maßnahme kontrolliert und streng eingefordert.

Worin besteht der Unterschied zu den sogenannten FFP2- oder FFP3-Masken?

Die FFP2- oder FFP3-Masken werden im Gegensatz zum chirurgischen Mundschutz unter anderem in bestimmten gefährlichen Bereichen der Industrie eingesetzt. Dort kommt es z.B. darauf an, dass der Träger der Maske vor gefährlichen Stäuben, Aerosolen oder auch hochgefährlichen Krankheitserregern geschützt wird. Deshalb ist hier ein anderes Testverfahren für die Durchlässigkeit angezeigt. Denn jedem ist klar, dass kleinste Staubpartikel, die möglicherweise ungefiltert Krebs oder Vergiftungserscheinungen erzeugen, sicher aus der Einatemluft gefiltert werden müssen. Schließlich soll der Träger vor den Gefahren von außen geschützt werden.Akzeptanz und Toleranz ist wichtig – es geht um Ihre und unser aller Gesundheit! In einer australischen Studie konnte gezeigt werden, dass bereits durch das Tragen eines einfachen Mundschutzes die Tröpfchen der Influenzaviren bis zu 80 % abgefangen werden konnten. Diese Untersuchung wurde unter Alltagsbedingungen in Familien durchgeführt. Es zeigte sich zum einen die Wirksamkeit des Schutzes, zum anderen aber auch die geringe Akzeptanz eines solchen Schutzes im häuslichen Umfeld. Dies ist aus meiner Sicht auch gegenwärtig ein Problem. Auch wenn man der Überzeugung ist, dass eine Mundschutzmaske vor Ansteckung bewahren kann, ist der Schritt, sich mit der Maske in der Öffentlichkeit zu zeigen doch mit einem gewissen Schamgefühl verbunden.

Wir möchten mit Frau Dr. Gärtner ein Zeichen setzen.

Bleiben Sie schön gesund und haben Sie trotz allem ein schönes Osterfest.

Michaela Hähnichen und Dorothea Scholz von DIE PHYSIOTHERAPIE in Bautzen, Taucherstr. 11

Hier können Sie die PDF von Frau Dr. Jana Gärtner herunterladen. Textilmasken_Plaedoyer